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Profilbild des Autors Thomas Ebenstein

Die erste Unternehmens-Webseite: Ein Leitfaden für KMUs


Jimdo, Wix, Wordpress oder programmieren lassen – es gibt unzählige Möglichkeiten die eigene Unternehmenswebseite zu erstellen. Doch welche ist die richtige? Ein kurzer Überblick für KMUs und den ersten Schritt in die digitale Welt.

Ein Ozean an Angeboten

Wie und wo soll ich meine Unternehmenswebseite erstellen? Diese scheinbar einfache Frage wird schnell kompliziert.

Die Angebotsvielfalt reicht von DIY-Baukastensystemen bis hin zu maßgeschneiderten, professionell programmierten Webseiten – jede mit einer anderen Kostenstruktur und einer eigenen Balance aus Vor- und Nachteilen. Jede Option bringt eine andere Kostenstruktur und einzigartige Vor- und Nachteile mit sich, was bedeutet, dass es keine universell ‘beste’ Lösung gibt.

Als Co-Gründer des KMUs ESG Plus GmbH (Unternehmensberatung) habe ich dieses Problem und die Überlegungen miterlebt und wir haben verschiedene Lösungen ausprobiert. Zu Beginn empfahl ein Webentwickler, direkt auf eine Wordpress-Seite mit einem individuell programmierten Theme zu setzen, da er so eine individuell designte Webseite für uns gestalten kann. Baukastensysteme wie Jimdo waren damals noch neu und die Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen (bekannt als ‘FOMO’ – Fear of Missing Out), war allgegenwärtig. Wenn alle Wordpress verwenden, mache ich dann ein Fehler mit einem Baukastensystem?

In diesem Überblick teile ich unsere Erfahrungen und Erkenntnisse, damit Sie schneller die für Sie passende Lösung zu finden.

Ein Kompass für Webseitenlösungen

Die wichtigsten Faktoren zur Unterscheidung der Webseitenlösungen sind:

  1. Flexibilität bei Veränderungen
  2. Individualisierbarkeit der Webseite

’Flexibilität bei Veränderungen’ bezieht sich auf die Fähigkeit, Anpassungen an der Webseite eigenständig, ohne externe Entwicklerunterstützung, vorzunehmen. Diese kommt meistens zulasten der Individualisierbarkeit. Wenn eine Webseite über eine Weboberfläche mit Drag & Drop aufbaubar ist, gibt es immer Einschränkungen durch das System in dem, was man realisieren kann. Dieser Konflikt muss einem bewusst sein.

Die folgende Grafik zeigt eine Einordnung der klassischen Lösungen für Webseiten auf diesen beiden Dimensionen.

Ein Chart welcher zeigt, dass Baukastensysteme flexibel aber wenig individualisierbar sind, Wordpress in der Mitte liegt und programmierte Webseiten sehr individualisierbar aber nicht flexibel in der Änderung sind.

Baukastenysteme

Die klassische Wahl sind Baukastensystem wie Jimdo oder Wix. Sie haben den großen Vorteil, dass theoretisch der gesamte Prozess ohne professionelle Unterstützung abgewickelt werden kann. Durch die Zahlung einer monatlichen Gebühr, kann man jederzeit die Webseite selbst anpassen und der Anbieter kümmert sich um alle technischen Details. Es sind keine Updates oder sonstigen Wartungsarbeiten notwendig. Eine große Stärke ist dabei die einfache Integration von Online-Shops, Ticket-Verkäufen oder anderen Zusatzfunktionen.

Die Kehrseite ist die eingeschränkte Individualisierbarkeit. Auch wenn beide Anbieter sehr ansprechende Templates und Themes anbieten, gibt es Einschränkungen und es ist schwierig eine Webseite wirklich einzigartig aussehen zu lassen. In den meisten Fällen ist das aber kein großes Problem. Vor allem wenn es nur um eine einfache Visitenkartenwebseite geht, ist die Einfachheit der Bedienung und die Ruhe und Zeit, die man als Unternehmer durch diesen Service gewinnt mehr wert.

Das KMU ESG Plus GmbH hat zum Beispiel in den ersten Jahren eine Jimdo-Webseite genutzt. Da die Akquise in dieser Zeit noch sehr kontaktefokussiert war, reichte eine klassische Visitenkartenwebseite mit den wichtigsten Informationen und Kontaktdaten.

Wordpress

Wordpress liegt genau in der Mitte und das ist auch der Grund warum noch immer 40 % aller Webseiten Wordpress verwenden. Wordpress verbindet die einfach zu bedienende Admin-Oberfläche mit der Möglichkeit über durch Webentwickler individuell programmierte Themes die Webseite ganz nach den eigenen Vorstellungen individuell zu gestalten. Plugins wie Elementor ermöglichen zudem die Gestaltung der Webseite über ein Baukastensystem, wobei man über eine Vielzahl an verfügbaren Plugins einfach weitere Funktionen einfügen kann.

Der Nachteil von Wordpress liegt allerdings in den steigenden (vor allem zeitlichen) Kosten durch laufende Wartung wie z.B. die regelmäßige Durchführung von Updates und Backups. Eine weitere Herausforderung ist die laufende Optimierung der Webseite, um die Ladegeschwindigkeit hoch zu halten. Wenn man die notwendigen zeitlichen Ressourcen hat, um sich um die Wartung zu kümmern und die Individualisierung einen Geschäftsvorteil bringt (Marketing) kann sich das Upgrade auf Wordpress auszahlen.

Das eingangs erwähnte KMU ESG Plus GmbH stand später vor der Herausforderung, stärker über digitales Marketing neue Kunden akquirieren zu müssen. Mit einem neuen Fokus auf Blogartikel und besonderen Landing Pages für die digitale Kundenakquise, war die Flexibilität von Wordpress in der Gestaltung der Webseite oder auch einzelner Unterseiten ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung für einen Wechsel. Durch die gesammelte Erfahrung im Team war auch der Wartungsaufwand von Wordpress kein großes Problem.

Programmierte statische Webseiten

Selbst programmierte Webseiten und vor allem statische Webseiten lassen keine Wünsche im Bezug auf ein ausgefallenes Design oder Features offen. Es ist so gut wie alles möglich und es können auch ausgefallene Features wie ein 3D Showroom oder komplexe Animationen realisiert werden.

Der Nachteil liegt in den höheren Wartungskosten und die fehlende Flexibilität in den Veränderungen. Fast alle Änderungen müssen durch einen Webentwickler umgesetzt werden, weswegen sich programmierte Webseiten nur auszahlen, wenn es z.B. keinen Blog oder Aktionen gibt, da man sonst jedes Mal den Webentwickler um die Änderung bitten müsste. Diese Abhängigkeit muss wohl überlegt sein, kann sich aber auszahlen, wenn man sich durch ein ausgefallenes Design und Funktionen von den Konkurrenten abheben und das eigene Marketing stärken kann.

Im Nachhinein betrachtet hätte ESG Plus GmbH genau aus diesem Grund auch am Anfang von einer programmierten Webseite profitieren können, statt eine Jimdo-Webseite zu nutzen. Dadurch hätte das Unternehmen in den ersten Jahren mehr auffallen und schneller digital Kunden akquirieren können. Die Entscheidung ist aber einzelfallabhängig und basiert darauf, wie Sie sich am effektivsten von der Konkurrenz abheben können. Im B2B-Bereich und im Beratungssektor, wo auch die ESG Plus GmbH tätig ist, waren zu diesem Zeitpunkt Investitionen in das Angebot, das Pitchdeck, Broschüren und Messeauftritte oft sinnvoller als ein einzigartiges Webdesign. In einem B2C-Sektor sähe es allerdings wieder anders aus.

Fazit – Keep it Simple

Als Techniker neigt man immer dazu, programmierte Webseiten oder programmierte Wordpress Themes zu empfehlen. Aber für die meisten KMUs sind Baukastensysteme wie Jimdo oder Wix absolut ausreichend und eine effektive, kostengünstige und benutzerfreundliche Lösung.

Die Entwicklung einer Webseite – egal mit welcher Lösung - ist durch die Erstellung des Designs und Vorbereitung der Fotos, Videos und Texte kompliziert genug. Jeder zusätzliche Aufwand muss wohlüberlegt sein und einen klaren Vorteil im Marketing und der Kundenakquise bringen.

Unsicher, welche Lösung die richtige für Sie ist? Wir beraten Sie in einem kostenlosen Erstgespräch. Wir beraten und unterstützen Sie auch gerne beim Design und der Implementierung Ihrer Webseite – sei es Baukastensystem, Wordpress oder vollständig programmiert. Unser Ziel ist es, Sie nicht nur technisch, sondern auch strategisch zu unterstützen, damit Sie sich voll und ganz auf das konzentrieren können, was Sie am besten können: Ihr Geschäft voranzutreiben.


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