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Polars: Ein schneller Rivale für das talentierte Panda


Stell dir vor, du sitzt vor deinem Computer und versuchst, riesige Datensätze zu analysieren. Doch deine Vorfreude wird von Frustration abgelöst, denn jede Analyse, Transformation und Abfrage dauert ewig. Das einst so zuverlässige Analysetool Pandas stößt an seine Grenzen. Lange Wartezeiten und hoher Speicherbedarf sind jetzt dein täglicher Begleiter. Warum ist das so? Und wie kannst du diese Hürde überwinden, besonders wenn du große Dateien lokal verarbeiten willst?

Die alltägliche Herausforderung

Wenn man mit Pandas auf lokalen Computern arbeitet, stellt sich ein wichtiges Problem: Wie bearbeitet man effizient Datensätze, die den verfügbaren Speicherplatz überschreiten? Diese Herausforderung betrifft Datenanalysten auf der ganzen Welt und behindert ihre Fähigkeit, zeitnah und mühelos Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen. Es ist ein paradoxer Effekt unserer datenorientierten Ära: Die Instrumente, die uns helfen sollen, Einblicke zu gewinnen, werden selbst zu einer Hürde.

Polars: Die empathische Lösung

In dieser Situation ist Polars nicht einfach ein weiteres Werkzeug, sondern eine echte Problemlösung. Polars wurde entwickelt, um genau die aufgeführten Herausforderungen anzugehen. Mit einer Syntax, die bewusst an Pandas erinnert, aber von Grund auf für Geschwindigkeit und Effizienz optimiert ist, ermöglicht Polars eine einfache und schnelle Verarbeitung großer Datenmengen. Wie gelingt Polars das?

Die Bedeutung von Lazy Loading und Out-of-Core Processing:

Die Methode des Lazy Loadings von Polars hat mich beeindruckt. Im Gegensatz zu anderen Bibliotheken, die versuchen, große Datenmengen in begrenzten Speicher zu laden, lädt Polars Daten nur bei Bedarf und in der benötigten Menge. Diese Vorgehensweise in Kombination mit der Verarbeitung außerhalb des Kernspeichers ermöglicht die effiziente Verarbeitung riesiger Datensätze. Angesichts der exponentiell steigenden Datenmengen ist dieser Ansatz für die Bewältigung der Herausforderungen der Datenverarbeitung von entscheidender Bedeutung.

Polars erlaubt es, zunächst mit spezifischen Teildatenmengen zu arbeiten, bevor man die gesamte Analyse durchführt. Dadurch werden nicht nur Zeit, sondern auch Systemressourcen gespart. Das revolutionäre Konzept von Polars ist das sogenannte Lazy Loading. Anstatt alle Daten auf einmal in den Arbeitsspeicher zu laden, lädt Polars nur die Daten, die für die aktuelle Verarbeitung benötigt werden. Dies reduziert den Speicherverbrauch und verbessert die Leistung.

Die Sprache der Daten: Polars vs. Pandas

Neben der bemerkenswerten Leistung beim Laden und Verarbeiten umfangreicher Datensätze ist es die Kettensyntax von Polars, die besonders beeindruckt. Die Möglichkeit, mühelos zahlreiche Schritte der Datenmanipulation miteinander zu verknüpfen, unterscheidet Polars von anderen Bibliotheken. Dabei überzeugt nicht nur die Eleganz des Codes, sondern auch die intuitive Logik hinter jedem Vorgang, die Polars so wirkungsvoll macht.

Im Gegensatz zu Pandas, das Aufgaben oft durch eine Reihe von Befehlen über mehrere Zeilen ausführt, ermöglicht Polars die Codierung derselben Aufgabe in einer einzigen, übersichtlichen Anweisung. Dies ist nicht nur ästhetisch ansprechender, sondern spiegelt auch einen tiefgreifenderen, durchdachteren Ansatz bei der Datenanalyse wider, der Zeit spart und Fehler minimiert.

Ein realer Anwendungsfall

Ich habe reale Daten aus Kaggle verwendet, um die Leistung von Polars und Pandas hinsichtlich CPU- und Wall-Zeit zu vergleichen. Die CPU-Zeit misst die tatsächliche Dauer der Prozessorarbeit, während die Wall-Zeit die Gesamtzeit von Anfang bis Ende erfasst. Unsere Tests ergaben, dass Polars im Vergleich zu Pandas sowohl die Wall-Zeit erheblich reduzierte als auch die CPU-Zeit effizienter nutzte.

import polars as pl

# Beispiel einer effizienten Datenverarbeitung mit Polars
result_polars = pl.read_csv('your_large_dataset.csv')
                   .filter(pl.col('reviews') > 10000)
                   .with_column(pl.col('aired').str.strptime(pl.Date, '%Y-%m-%d').dt.year().alias('year'))
                   .filter(pl.col('year') >= 2000)
                   .groupby(['type', 'year'])
                   .agg([pl.count('anime_id').alias('total_animes'), pl.col('score').mean().alias('average_score')])
					

Meine persönlichen Erfahrungen:

Meine Tests lieferten aufschlussreiche Ergebnisse und bestätigten Erwartungen: Pandas hatte Schwächen bei textuellen Datenaggregationen, während Polars bei numerischen Daten herausragte. Besonders beeindruckend war die Geschwindigkeit von Polars, das Dataframes ultrarapid in Pandas-Formate umwandeln konnte, dank der to_pandas()-Methode. Nach der Untersuchung der rohen Leistung von Polars möchte ich nun seine innovativen Konzepte beleuchten. Wir wagen uns in die Bereiche Lazy Loading und Out-of-Core Processing, Begriffe, die Datenwissenschaftler begeistern.

Fakten und Zahlen sprechen für sich: Meine Benchmarks und Geschwindigkeitstests haben gezeigt, dass Polars weitaus schneller als Pandas bei der Verarbeitung großer CSV-Dateien ist. Die Ausführungszeiten waren bei Polars durchweg kürzer. Diese schnellere Leistung resultiert aus den Parallelverarbeitungsfunktionen und der optimierten Speicherverwaltung von Polars.

Fazit: Warum Polars den Unterschied macht

In einer Zeit, in der datengestützte Entscheidungen und Effizienz von entscheidender Bedeutung sind, ist Polars mehr als eine Alternative. Es bietet einen klaren Pfad in die Zukunft. Polars befähigt Datenanalysten dazu, die Möglichkeiten riesiger Datensätze ohne technische Begrenzungen neu zu definieren. Die Implementierung von Polars kann mehr als nur ein Werkzeugwechsel sein; es kann zu einer grundlegenden Verschiebung der Perspektive führen. Es eröffnet eine Zukunft, in der umfangreiche Datenmengen nicht mehr als Hindernis, sondern als wertvolle Ressource wahrgenommen werden.

Jupyter Notebook der 'Polars vs. Pandas'-Analyse
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